Frieda Beer – eine jüdische Zwangsarbeiterin in der Sternwoll-Spinnerei bis 1941

Es werden viele jüdische Frauen gewesen sein, die bis zu ihrer Deportation ab 1941 als Zwangsarbeiterinnen in so genannten Judenkolonne u.a. in der Sternwoll-Spinnerei in Hamburg Othmarschen arbeiten mussten. So auch die damals 17 jährige Frieda Beer aus der Bartelsstraße 72 im Hamburger Schanzenviertel. 

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Podcast zum Zwangsarbeitslager in der Sternwoll-Spinnerei

In einem Podcast über das Zwangsarbeitslager in der Sternwoll-Spinnerei spricht Margot Löhr u.a. über die verstorbenen Kinder der sowjetischen Frauen, die hier von 1942 bis 1945 eingesetzt wurden.

Die meisten Frauen kamen aus dem Zwangsarbeitslager auf der Veddel, dem Überseeheim. Auch geht es in dem Gespräch u.a. um die Frage, warum an der Erinnerungstafel im Torbogen in der Griegstraße 75 noch nicht an die italienischen Militärinternierten erinnert wird.

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Rede von Margot Löhr zu den verstorbenen Kindern der Zwangsarbeiterinnen aus der Sternwoll-Spinnerei

Die Buchautorin und Mitarbeiterin auch bei den Hamburger Stolpersteinen, Margot Löhr, hat auf der Kundgebung am 3. Mai 2022 über die sowjetischen Zwangsarbeiterinnen in der Sternwoll-Spinnerei, ihren Arbeits- und Lebensbedingungen gesprochen. Es ging um ihre verstorbenen Kinder und den Opfern unter den verschleppten sowjetischen Frauen.

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Ob nun als Zivilarbeiter oder Militärinternierte, die „Italiener“ liefern schlechte Leistung ab

Die Leistung von “freien italienischen Arbeiter wird zu genau negativen Feststellungen wie bei den italienischen Militärinternierten führen.” Vor allem der Verlust der militärischen Kontrolle würde sich negativ auf ihre Arbeitsproduktivität auswirken, schrieb die Unternehmensleitung der Sternwoll-Spinnerei am 14. Dezember 1943 an die Hamburger Gauwirtschaftskammer.

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Erinnerung an italienische Militärinternierte in der Sternwoll-Spinnerei

Am Montag, den 6. September 2021 werden Vertreter*in der Nationalen Vereinigung der italienischen Militärinternierten (ANEI) um 11. 00 Uhr vor der Wandskulptur in der Griegstraße 75, der damaligen Sternwoll-Spinnerei, Blumen niederlegen. Damit soll an die hunderten Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter hier erinnert werden, auch an die italienischen Militärinternierten.

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30 italienische Militärinternierte in der Sternwoll-Spinnerei als Zwangsarbeiter eingesetzt

Von September 1943 bis Mai 1945 wurden 30 italienische Militärinternierte in der Sternwoll-Spinnerei eingesetzt. Dies ergibt sich aus jetzt gefundenen Schreiben von Titel & Krüger ans Hamburger Gauarbeitsamts. Dieses hatte Ende August 1944 alle Unternehmen angeschrieben, um ihm die bei ihnen Beschäftigten italienischen Militärinternierten zum 1. September 1944 mitzuteilen.

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251 sowjetische und 55 französische Menschen in der Sternwoll-Spinnerei als Zwangsarbeiterinnen (1942-1945)

Titel & Krüger hatte am 20. November 1941 die Baugenehmigung für den Bau von drei Baracken “zur Unterbringung ausländischer Arbeiter” in der Brahmsstraße 73-75 erhalten. In der Sternwoll-Spinnerei sollten Granaten für Hitlers Krieg produziert werden. Wann genau die Baracken fertig waren, kann man heute nicht mehr sagen. Neue Unterlagen lassen aber vermuten, dass sie  zwischen November 1941 und Februar 1942 fertig gestellt wurden. 

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Zwangsarbeiterinnen-Lager in der Brahmsstraße 69

Unmittelbar im Anschluss an die Sternwoll-Spinnerei in Hamburg-Othmarschen, in der damaligen Brahmsstraße 69, heute Griegstraße 69, waren die Dr. Rodatz Farbenfabrik und die Autoreparaturen Seyda. Heute ist auf der Fläche eine Tankstelle und es kommt 2021 ein neuer Standort für David Finest Sports Cars hinzu. Auf diesem Geländ – noch ist die genaue Lage nicht bekannt – war auch ein bewachtes Zwangsarbeitslager für die Conz Elektromotorenwerke in der nahegelegenen Gasstraße  6-10.

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3. Mai 2020 – 75. Jahrestag der Befreiung der Zwangsarbeiter/innen der Sternnwoll-Spinnerei

Am 3. Mai 1945 unterschrieb die Nazi-Wehrmacht für Hamburg die Kapitulation. Wie bereits vorher, waren auch andere deutsche Städte befreit worden. Der Faschismus war besiegt, aber er hatte Millionen von Toten und die fast vollständige Zerstörung der Infrastruktur in Europa mit sich gebracht. Befreit wurden am 3. Mai 1945 auch die über hunderttausend Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in Hamburg. Dazu gehörten auch die aus dem Lager in der Sternwoll-Spinnerei.

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MOPO-Betriebsrat erinnert an 70. Jahrestag die Befreiung der Zwangsarbeiter in Sternwoll-Spinnerei

sternwolleAm 3. Mai 1945 kapitulierten nicht nur die Nazis in Hamburg vor der englischen Armee, es war auch der Tag der Befreiung der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter von ihren Ausbeutern in der Sternwoll-Spinnerei, dem heutigen Betriebsgeländer der MOPO. Der Betriebsrat der MOPO  erinnert anlässlich des 70. Jahrestages der Niederlage der Nazis an diesen Akt der Befreiung. Die „feinen Hanseaten“ und „ehrbaren Kaufleute“ der Sternwoll-Spinnerei hatten einen Teil der Produktion auf die Herstellung von Munition umgestellt. In einer Granatendreherei wurden vor allem für die Artillerie Granaten hergestellt. Die Sternwoll-Spinnerei AG gab nach 1945 für das Kriegsgefangenen- und Firmenlager 128 weibliche und 96 männliche Personen als Zwangsarbeiter an.”

 

Kundgebung vor der MOPO

UnavngivetAm 3. Mai 2013 trafen sich 150 Teilnehmer/innen vor der Hamburger Morgenpost, um die Wandskulptur zur Erinnerung an Zwangsarbeit der interessierten Öffentlichkeit zu übergeben. Kulturstaatsrat Dr. Hill betonte die Bedeutung von Erinnerungsorten. Pastor Matthias Kaiser betonte die Wichtigkeit von Zivilcourage. Nils Hollmann von Hollmann Partner unterstricht ihre Bereitschaft, solche Initiative zu unterstützen. Holger Artus vom MOPO-Betriebsrat verwies auf die Rolle von Betriebsräten in Gegenwart und Zukunft wie für die Vergangenheit bei den Arbeitsbedingungen hin, denen man sich nicht gleichgültig gegenüber verhalten darf.

3. Mai 2013 um 12 Uhr: Kundgebung zur Erinnerung an Zwangsarbeit vor der Sternwoll-Spinnerei

EinladungWir möchten hiermit zur Kundgebung am Freitag, den 3. Mai 2013 um 12 Uhr vor der Hamburger Morgenpost in der Griegstraße 75 einladen. An diesem Tag wird ein Relief der Öffentlichkeit übergeben. Eine Informationstafel soll an das Leiden der Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter und an die Geschichte des Industriestandortes erinnern. Über 1.000 Menschen waren in der Zeit des Hitlerfaschismus von 1941-1945 rund um die Griegstraße (ehemals Brahmsstraße) gezwungen, unter unmenschlichen Bedingungen zu arbeiten. Mit der Erinnerung an diese Schicksale haben sich viele Anwohner und Zeitzeugen von damals bis heute schwer getan. Hier unser Flyer zur Kundgebung.

Zwangsarbeiterinnenkinder besuchten bereits 2007 die ehemaligen Sternwoll-Spinnerei

besuch2007Bereits 2007 besuchten Kinder von Zwangsarbeiterinnen die ehemalige Sternwoll-Spinnerei im Rahmen eines Projekt der Max-Brauer-Schule. Tamara Ponomariowa, damals zwei Jahre alt, erinnert sich an die Erzählungen ihrer Mutter über ihre damaligen Bedingungen. „Es gab solche und solche Deutsche in der Spinnerei. Die eine schrie uns an, die andere fragte nach den Kindern und brachte ihr immer wieder eine dünne Scheibe Brot mit.“ In einem Video von Jürgen Kinter ist dieser Besuch dokumentiert worden.

Bruderschaft der Kriegsgefangenen

Nach jüngsten Recherchen gab es einen Kontakt von Zwangsarbeitern und Zwangsarbeiterinnen der Sternwoll-Spinnerei in Hamburg-Bahrenfeld zur „Bruderschaft der Kriegsgefangenen“ in Süddeutschland. Hierbei handelte es sich um eine Widerstandsorganisation sowejtischer Soldaten in süddeutschen Lagern. Ende 1943 enttarnte die Gestapo die Mitglieder dieser Organisation. Im September 1944 wurden 94 russische Offiziere im KZ Dachau hingerichtet.

Zwangsarbeitslager der Sternwoll-Spinnerei direkt am Fabrikgelände

Die Baracken der Sternwoll-Spinnerei waren, wenn man heute auf das MOPO-Gebäude schaut, rechts bei der heutigen Noch-Grünfläche aufgestellt. Es wird geschätzt, dass von den 600 -700 Arbeitern in der Fabrik die Hälfte Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen waren, überwiegend Frauen. Die „feinen Hanseanten“ der Sternwoll-Spinnerei stellten ein Teil der Produktion auf die Herstellung von Munition um. In einer Granatendreherei wurden vorrangig für die Artillerie Granaten hergestellt.Das Lager wurde vom Werkschutz der Sternwoll-Spinnerei überwacht. Nachts waren die Kräfte bewaffnet, ab 18 Uhr wurden die Fabriktore verschlossen. Die Baracken waren eingezäunt und Wachtürme aufgebaut. Die durchschnittliche Arbeitszeit betrug zehn Stunden, die Menschen wurden in allen Betriebs-abteilungen eingesetzt. Sonnabends verhörte die Gestapo (Polizei!) diejenigen, denen Sabotage vorgeworfen wurde. Es kam vor, dass Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen ins KZ gebracht wurden. Hier die Lagerkarte

Im Frühjahr wird ein Relief der Hamburger Öffentlichkeit übergeben

Zur Erinnerung an Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter in der Sternwoll-Spinnerei, das heutige Gelände der Griegstr. 75, wird es eine Informationstafel und ein Relief im Torbogen geben. Für das Relief wurde ein Wettbewerb ausgeschrieben. Die Initiative wird getragen von Altona 93, der Tabita Kirchengemeinde in Othmarschen, der Elbe Behindertenwerkstatt im Friesenweg sowie den Betriebsräten von SAM, LIBRI und MOPO. Info -Tafel und Relief sollen im Frühjahr 2013 angebracht werden.

Die „feinen Hanseaten“ der Sternwoll-Spinnerei ließen Granaten für Hitlers Krieg produzieren

Nach jüngsten Recherchen ist klar, dass in der ehemaligen Sternwoll-Spinnerei in der Griegstraße 75 (damals Brahmsstraße 75) Granaten für den Krieg der Faschisten produziert worden sind. So gibt es ein Dokument vom 7.8.1943, dass von 900 Beschäftigten in der Sternwollspinnerei spricht und dass im Industrieblock 3 Granaten für das faschistische Heer produziert worden sind. Um welche Gebäude es sich dabei handelt, ist leider nicht klar.

Zwischenstand zur Erinnerung an Zwangsarbeit in der Sternwoll-Spinnerei

Die Initiative zur Erinnerung an Zwangsarbeit in der Sternwoll-Spinnerei hat sich am 14.12.2011 mit einem Flugblatt an die Öffentlichkeit gewandt. 2.500 Flugblätter wurden im unmittelbaren Umfeld verteilt, es hat Zeitungsartikel gegeben und die kleine Web-Seite verzeichnet eine gut Resonanz. Mit den Parteien in der Bezirksversammlung hat es Gespräche gegeben wie auch kürzlich mit dem Grundeigentümer. Letzteres fand in einer sehr angenehmen Form statt und stimmte die Teilnehmer optimistisch. Arbeitsaufträge liegen bei der Initiative, danach wird es zu einem erneuten Treffen kommen. Die Gespräche mit den Parteienvertreter/innen waren sehr informativ und angesichts der Initiative zur Erinnerung an Zwangsarbeit in hoher Einmütigkeit.