Viktor Goptarowa, Juri Mischtenkow und Sitschowa Ossikowa sind drei verstorbene Kinder von Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus dem Lager der Sternwoll-Spinnerei. Margot Löhr erzählt ihre kurze Lebenszeit in ihrem Buch „Die vergessenen Kinder von Zwangsarbeiterinnen in Hamburg“.
Zwei Kinder von Zwangsarbeiterinnen kamen in der Frauenklinik Altona zur Welt, drei in der Frauenklinik Finkenau. Sechs Schwangerschaftsabbrüche von Zwangsarbeiterinnen wurden in der Frauenklinik Finkenau vorgenommen. Nach dem Angaben von Margot Löhr starben drei Kinder der Lagerinsassen. Zwei im Lager, eines in der Frauenklinik Altona.
Viktor Goptarowa
Viktor Goptarowa wurde zwei Monate, drei Wochen und fünf Tage alt. Seine Mutter, Pelageja Goptarowa war seit dem 26. November 1942 in der Sternwoll-Spinnerei. Viktor kam am 7. Dezember 1944 zur Welt. Zwei Monate nach der Geburt ihres Sohnes kam sie zurück ins Lager. „Die Ernährungs- und Lebensbedingungen waren für ihm völlig unzureichend. Er starb dort am 5. März 1945 um 19.00 Uhr.“ Als Todesursache wird „Lebensschwäche“ angegeben. Er wurde am 29. März 1945 auf dem Friedhof Ohlsdorf beigesetzt. Sein Grab ist nicht mehr erhalten.
Juri Mischtenkow
Juri Mischtenkow war am 26. Juli 1943 geboren Er starb am 14. April 1944 im Lager. Als Todesursache wurde eine „Lungenentzündung“ und „Herzschwäche“ angegeben. Seine Mutter, Maria Mischtenkow, war seit dem 20. Februar 1943 im Zwangsarbeiterlager. Zu diesem Zeitpunkt war sie im fünften Monat schwanger. Juri wurde am 20. April 1944 im Friedhof Ohlsdorf beigesetzt. Das Grab gibt es nicht mehr. Er wurde acht Monate, zwei Wochen und fünf Tage alt.
Sitschowa Ossikowa
Pelageja Ossikowa war zusammen mit ihrem Mann, Sitschowa, am 18. Februar 1943 nach Deutschland in die Sternwoll-Spinnerei verschleppt worden. Zu diesem Zeitpunkt war sie im dritten Monat schwanger. Ihre Tochter, Sitschowa, kam am 21. August 1943 in der Frauenklinik Altona zur Welt. Einen Tag später, am 22. August 1943 starb sie. Sie wurde am 28. August 1943 wurde sie auf dem Friedhof beigesetzt. Das Grab gibt es heute nicht mehr.
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